Über uns
Wahl 2022: Vorstand, Beirat und Kassenprüfer des Freundeskreises
Im Foto von l.n.r.: Ralf Schützenberger (Kassenprüfer), Margret Schlootz (Beirätin), Clemens Damberger (2. Vorsitzender), Gerd Schmidt (1.Vorsitzender), Reinhold Mast (Beirat), Margarete Kronawitter (Schriftführerin), Ulli Engert (Beirat), Sabrina Kronawitter (Beirätin), Reinhard Wunderlich (Beirat und Ehrenvorsitzender), Renate Braun (Kassenprüferin), Dr. Bernhard Forster (Schatzmeister)
Die Gründung des Vereins
Am 23. Februar 1981 trafen sich mehrere Theaterfreunde und Mitglieder des Passauer Stadttheaters im Gasthaus „Grauer Hase“ am Oberen Sand, um den „Freundeskreis Passauer Stadttheater“ ins Leben zu rufen. Vorausgegangen waren die Diskussionen des Stadtrates, ob das Stadttheater, das sich baulich bereits in einem sehr desolaten Zustand befand, saniert werden sollte. Von seiten des Publikums und des Theaters war die Antwort klar, aber ihnen fehlte eine geeignete Lobby. Zweck des Vereins sollte vordringlich die Erhaltung, Sanierung und Förderung des Theaters sein, darüber hinaus aber sollte der Freundeskreis den Kontakt zur Öffentlichkeit bilden. Dem Interessenverband traten spontan 79 Mitglieder bei. Einer der ersten war der damalige Bezirkstagsvizepräsident und Vorsitzende des Zweckverbandes Südostbayerisches Städtetheater Siegfried Galleitner (+).
Das arbeitsreiche erste Jahrzehnt
Die erste, durch eine Mitgliederversammlung gewählte Vorstandschaft:
- 1. Vorsitzender: Reinhard Wunderlich
- 2. Vorsitzender: Otto Schmelz
- Schriftführerin: Heidrun Uschok
- Schatzmeister: Otto Niedermeier
- Beiräte: Ulrich Engert, Manfred Gensch, Klaus Stolle
Reinhard Wunderlich, der Haupt-Initiator der Vereinsgründung, war als Chormitglied und Solist mit den Sorgen und Nöten des Theaters bestens vertraut. Zusammen mit dem Vorstand machte er sich sofort an die Arbeit. Voller Ideen und Tatendrang waren sie, auch streitbar. Und das war dringend notwendig, denn es wurden Stimmen laut, die andere Lösungen vorschlugen:
Stilllegung des Theaterbetriebes und Nutzung des Gebäudes als Bücherei oder eine Art „Haus des Fremdenverkehrs“, Neubau eines „Kultur- und Kongresszentrums“, das auch als Konzertsaal und für Theateraufführungen genutzt werden konnte. Und viele dieser Möglichkeiten wurden ernsthaft in der Kommunalpolitik und in der Öffentlichkeit diskutiert, auch kulturelle Institutionen wie die „Europäischen Wochen“ oder das „Forum“ beteiligten sich. Und die Medien trugen die unterschiedlichen Standpunkte in die Öffentlichkeit.
Zweifelsohne ist es ein großer Verdienst des Freundeskreises (der bald an die 500 Mitglieder zählte), hier die Belange des Theaters nachdrücklich vertreten zu haben und so die öffentliche Meinung mit entscheidend zu prägen - durch Artikel und Leserbriefe in der Zeitung, Briefe an Politiker, an alle Stadtratsfraktionen usw.
Im März 1986 war es dann soweit: Alle Stadtratsfraktionen traten für die Sanierung des Theaters ein, ebenso sprach sich der Kulturausschuss für eine Priorisierung der Theaterrenovierung aus – ein wichtiger Schritt.
Das Ziel ist erreicht
Nach der 2-jährigen Generalsanierung des Fürstbischöflichen Opernhauses konnte das Theater am 20. September 1991 wieder eröffnet werden. Im selben Jahr feierten die Theaterfreunde ihr 10-jähriges Bestehen mit einem großen Ball in der Nibelungenhalle. Im künstlerischen Teil musizierte das Theaterorchester unter Leitung von MD Herbert Morasch und als Stargäste hatte der Freundeskreis Sängerinnen und Sänger eingeladen, die vor Jahren in Passau engagiert waren und später Karriere machten.
Den Abend moderierte Kammersängerin Ingeborg Hallstein, die 1958 in Passau ihr Debut gegeben hatte. Kammersänger Giorgio Aristo (1979-1981 in Passau) war mittlerweile nach Wien gelangt, seine Frau Melody Kielisch in Essen engagiert. Hubert Bischof war drei Jahre in Passau tätig und zählte seit 1975 zum Darmstädter Opernensemble. Danach eröffneten Frau Hallstein und der Passauer Oberbürgermeister Willi Schmöller den Ball, der bis in die frühen Morgenstunden anhielt.
Ende einer Ära
Das Landestheater Niederbayern mit der Niederbayerischen Philharmonie etablierte sich in dieser Zeit zur zweifelsohne größten kulturellen Einrichtung in Niederbayern. Von Jahr zu Jahr steigerte sich die künstlerische Qualität und die Breite des Repertoires. Die Vorstellungen waren bestens besucht.
Als Reinhard Wunderlich 2003 die silberne Ehrennadel der Stadt Passau durch Oberbürgermeister Albert Zankl verliehen wurde, war dies natürlich in erster Linie eine persönliche Auszeichnung, aber auch die Anerkennung der Stadt Passau für den Beitrag der Theaterfreunde zum kulturellen Leben in der Region.
Eine weitere Würdigung seiner Tätigkeit war die Verleihung der Bundesverdienstmedaille im Jahr 2007.
Bei der Mitgliederversammlung 2006 trat Wunderlich nach 25 Jahren der Arbeit als 1. Vorsitzender nicht mehr für dieses Amt zur Wahl an, unterstützt den Verein aber weiterhin in anderen Funktionen. Ihm und seinen vielen Vorstandskollegen, Beiräten und Helfern sei herzlich gedankt !