Die erste, durch eine Mitgliederversammlung gewählte Vorstandschaft:

 

  • 1. Vorsitzender: Reinhard Wunderlich
  • 2. Vorsitzender: Otto Schmelz
  • Schriftführerin:   Heidrun Uschok
  • Schatzmeister:     Otto Niedermeier
  • Beiräte:               Ulrich Engert, Manfred Gensch, Klaus Stolle

Reinhard Wunderlich, der Haupt-Initiator der Vereinsgründung, war als Chormitglied und Solist mit den Sorgen und Nöten des Theaters bestens vertraut. Zusammen mit dem Vorstand machte er sich sofort an die Arbeit. Voller Ideen und Tatendrang waren sie, auch streitbar. Und das war dringend notwendig, denn es wurden Stimmen laut, die andere Lösungen vorschlugen:

Stilllegung des Theaterbetriebes und Nutzung des Gebäudes als Bücherei oder eine Art „Haus des Fremdenverkehrs“, Neubau eines „Kultur- und Kongresszentrums“, das auch als Konzertsaal und für Theateraufführungen genutzt werden konnte. Und viele dieser Möglichkeiten wurden ernsthaft in der Kommunalpolitik und in der Öffentlichkeit diskutiert, auch kulturelle Institutionen wie die „Europäischen Wochen“ oder das „Forum“ beteiligten sich. Und die Medien trugen die unterschiedlichen Standpunkte in die Öffentlichkeit.  

Zweifelsohne ist es ein großer Verdienst des Freundeskreises (der bald an die 500 Mitglieder zählte), hier die Belange des Theaters nachdrücklich vertreten zu haben und so die öffentliche Meinung mit entscheidend zu prägen -  durch Artikel und Leserbriefe in der Zeitung, Briefe an Politiker, an alle Stadtratsfraktionen usw.

Im März 1986 war es dann soweit: Alle Stadtratsfraktionen traten für die Sanierung des Theaters ein, ebenso sprach sich der Kulturausschuss für eine Priorisierung der Theaterrenovierung aus – ein wichtiger Schritt.

1983 erschien die erste Ausgabe der Vereinszeitschrift „Zur Theaterfrage“. Ein Informationsblatt, in dem  nicht nur für die Sanierung des Theaters argumentiert wurde, sondern auch ein Blick hinter die Kulissen ermöglicht wurde: Interviews mit Künstlern, Kritik und Anerkennung, Problemdarstellungen, Besprechung und Hintergrundinformationen zu Neuproduktionen – kurzum Wissenswertes rund um das Theater.

 

Ein besonderer Dank gilt hier Frau Marianne Wimmer, die als Theaterkritikerin mit dem notwendigen Fachwissen ausgestattet die Redaktion der Zeitschrift übernahm.

 

Im Fasching 1983 veranstaltete der Verein den ersten Redoute-Galaball. Diese Schwarz-weiß-Bälle entwickelten sich schnell zu einem neuen gesellschaftlichen Akzent in Passau. Unter einem wechselnden Motto, wie z.B. „Eine Nacht in Venedig“ oder „Petersburger Schlittenfahrt“ wurde phantasievoll dekoriert.

 

 

Im künstlerischen Teil musizierte das Theaterorchester unter Leitung von MD Herbert Morasch, es sangen Solisten des Stadttheaters und es wurde jeweils ein Stargast eingeladen: international bekannt wie z.B. Kammersänger Wolfgang Brendel, Karl Ridderbusch und James Wagner von der Staatsoper München, oder Michael Swetlev von der Mailänder Scala. Anschließend wurde getanzt bis in die tiefe Nacht: Begegnungen von Künstlern und Publikum, Kritikern und Fans, Politik und Wirtschaft.

Ebenfalls 1983 – für den Freundeskreis ein sehr erfolgreiches Jahr – wurde die Serie der Liederabende und Konzertabende gestartet. So wurden Sängerinnen und Sängern des Theaters sowie Musikern Gelegenheit gegeben im kleineren Kreis mit unmittelbarem Kontakt zu ihren Fans ihr Können zu zeigen – gerade die Musiker freuten sich einmal aus dem Orchestergraben herauszukommen. Und den Kontakt zwischen Künstlern und Publikum zu pflegen ist bis heute ein erklärtes Ziel des Vereins.

Im September 1984 organisierten die Theaterfreunde den ersten „Theaterfrühschoppen“ im Palaiskeller in der Innbrückgasse. In zwangloser Atmosphäre wurden Neuproduktionen vorgestellt, unter Mitwirkung von MD Herbert Morasch am Klavier (später erster Kapellmeister Peter Schmelzer-Ziringer) gaben Sängerinnen und Sänger musikalische Kostproben der nächsten Premiere, über Inhalt und Inszenierung des Stückes wurde diskutiert. Die Veranstaltungen fanden in verschiedenen Lokalen statt, aber auch an spektakulären Orten wie Theaterwerkstatt, Glasmuseum oder dem Einkaufszentrum Donaupassage – zur Einführung von „My Fair Lady“ kamen an die 400 Theaterfreunde. Die „Theaterfrühschoppen“ sind beliebt und gut besucht, sie sind bis heute fester Bestandteil unseres Programms und haben seit 1992 ihre Heimat im Theaterfoyer gefunden.

Viele weitere Aktivitäten kennzeichneten die 80er Jahre: Der Theaterkrug (gestaltet durch den bekannten Passauer Maler Dieter Stauber) wurde kreiert, eine Schallplatte mit der leider so früh verstorbenen Altistin Ingeborg Murr wurde produziert – die Erlöse kamen jeweils dem Theater zugute. Arbeitspapiere zum Kulturleben in Passau wurden erstellt (z.B. „Kultur 2000“) und fachten fruchtbare Diskussionen in der Öffentlichkeit an.